In welchem Verhltnis stehen das Unterrichten einer Lehrperson und das Aneignen der Schler, also ihr Umgang mit dem "Lernangebot"? Dies wird im Interesse daran rekonstruiert, zu einer empirisch fundierten, pdagogischen Theorie des Unterrichts zu gelangen. Die Ergebnisse der objektivhermeneutischen Rekonstruktion werden in Form von vier Fallstudien zu vier Unterrichtsstunden vorgelegt. Besonders die Exploration der Aneignungsweisen der Heranwachsenden kann als originrer Beitrag zur rekonstruktiven Unterrichtsforschung erachtet werden, da die Seite des "Lernens" nicht nur traditionell in der pdagogisch-didaktischen Betrachtung des Unterrichts unterbelichtet blieb, sondern auch noch nicht versucht wurde, sie rekonstruktiv zu erschlieen. Erst die Einsichten in die unterschiedlichen Aneignungsweisen der Schler einbeziehend, kann Unterricht verstanden werden, so die leitende These der Arbeit, stellt er doch eine Verschrnkung von Unterrichten und Aneignen dar. Deren Verhltnis wird herausgearbeitet: Dadurch kann gezeigt werden, inwiefern sich Unterricht als Vermittlung, inwiefern aber auch als Nicht-Vermittlung vollzieht.